Es ist Zeit zu Handeln

Er verändert sich, seit es ihn gibt – selten aber mit der Geschwindigkeit, die wir gerade erleben: der Handel. Angetrieben von der grenzenlosen Vernetzung durch die 5G- und Cloud-Technologie, entsteht in den nächsten Jahren eine Metaverse-Umwelt, die das Konsumverhalten gewaltig auf den Kopf stellen dürfte. Auch für die Handelslandschaft bleibt das nicht ohne Konsequenzen.  

Neue Wege gehen oder auf der Strecke bleiben: Vor einem solchen Scheideweg steht der (stationäre) Handel nicht zum ersten Mal – und tendiert dennoch dazu, in bekannte Fallen zu tappen. Was also muss getan werden, um das, was auf den ersten Blick als Hürde erscheint, in Potenziale zu verwandeln?  

In seiner Keynote anlässlich unserer Jubiläumsveranstaltung am 9. Juni 2022 stellte Wolfgang Kirsch genau diese Frage. Er hat als COO viele Jahre die Geschäfte des Handelsunternehmens MediaMarkt-Saturn geleitet und hat heute als CEO des IoT-Unternehmens Allterco einen direkten Blick auf die Technologien der Zukunft. Lesen Sie hier seinen dringenden Appell an die Entscheider im stationären und Onlinehandel.  

Einfacher gesagt als getan: Aus Fehlern lernen


“Wir haben gesagt, was von alleine kommt, geht von alleine wieder weg”, fasst Wolfgang Kirsch den Tenor vieler Händler zusammen, als seinerzeit die ersten Onlineshops aufkamen oder große Handelsketten kleinen Ladengeschäften zu Leibe rückten. Heute wissen wir: Während sich der stationäre Handel noch in Sicherheit wog, dass Verbraucher sich nicht dauerhaft für das Kaufen jenseits des Fachgeschäfts begeistern werden, schlichen sich Onlineangebote weltweit in die Wohnzimmer. Eine aus heutiger Sicht naive Einstellung, die viele Handelsunternehmen mit harten wirtschaftlichen Konsequenzen bezahlten.   


In die gleiche Falle tappen aktuell diejenigen, die den Boom der Lieferdienste als coronabedingten, vorübergehenden Trend abtun. Wenn sich Toastbrot, Joghurt und Tiefkühlpizza innerhalb weniger Minuten an die Haustür liefern lassen, wird das die Erwartung von Kunden an die Verfügbarkeit von Produkten nachhaltig verändern, ist Wolfgang Kirsch überzeugt. “Da wird in den nächsten Jahren einiges ins Rollen kommen. Diese Entwicklung wird einige der Unternehmen, die hier wegschauen, einfach vom Markt wegwischen.” Aufmerksam bleiben ist also angesagt.   

“Da wird in den nächsten Jahren einiges ins Rollen kommen. Diese Entwicklung wird einige der Unternehmen, die hier wegschauen, einfach vom Markt wegwischen.”

Wolfgang Kirsch, CEO Allterco Europe

Talente nutzen, Schwächen ausgleichen


Eins steht für Wolfgang Kirsch fest: In Sachen Preis und Angebot kommt der stationäre gegen den Onlinehandel nicht an. Ist er also doch dem Tode geweiht? Nein, davon ist der Handelsexperte überzeugt. Wenn er sich auf das besinnt, was er kann: Service bieten – natürlich nicht so wie vor 50 Jahren, sondern abgestimmt auf die Bedürfnisse heutiger Consumer. 


Gleichzeitig appelliert Wolfgang Kirsch an den stationären Handel, die Vorteile des Onlinehandels zu adaptieren. Ein Beispiel hat er natürlich auch im Gepäck: Wenn online Gekauftes 14 Tage ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden kann, sollte ein unkomplizierter, kulanter Umtausch auch im stationären Handel zum Standard werden. Und: Onlinehändler haben einen großen Vorteil, um ihr Angebot präzise auf die Bedürfnisse ihrer Kunden abstimmen zu können: jede Menge Daten zum Such- und Kaufverhalten, zu Bewegungen im Shop und während des Kaufabschlusses. Über Kundenkarten und Co. kann auch der stationäre Handel auf ein gute Datenbasis zurückgreifen – ein heute weitgehend noch ungenutztes Potenzial. 

Online heißt nicht unbesiegbar


Wer nun glaubt, als Onlinehändler müsse man sich um Innovationsdruck keine Gedanken machen, unterliegt einem Irrtum. Auch online darf Stillstand in den nächsten Jahren keine Option sein. Hier nennt Kirsch ebenfalls ein Beispiel: Während es einige Shops schon schaffen, den Zeitraum der Auslieferung auf wenige Minuten zu begrenzen, müssen sich die Kunden anderer nach wie vor den kompletten Nachmittag freihalten, um ihr Paket in Empfang nehmen zu können.  

Wer bleiben will, muss jetzt handeln

Eins ist laut Kirsch sowohl für den stationären als auch für den Onlinehandel in den nächsten Jahren unvermeidbar: Investition. Im Schaffen neuer Angebote und der Erzeugung einer Kultur, die sich der Verzahnung von online und offline nicht entgegenstellt, sondern sie mit offenen Armen empfängt, sieht Kirsch das größte Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft beider Handelswelten.  

“Die Empfehlung, die ich jedem geben kann, ist, das Dach zu reparieren, wenn die Sonne noch scheint – und nicht, wenn es regnet. Das muss jeder Händler, ob digital, ob stationär, ob national oder international, berücksichtigen.”  

Inspirierende Schlussworte – wir danken Wolfgang Kirsch für seinen beeindruckenden Beitrag. 

30 Jahre KOMSA: Das Event in Bildern


Dieses und viele weitere Highlights unserer Jubiläumsveranstaltung haben wir natürlich mit der Kamera begleitet. Die schönsten Aufnahmen des Events finden Sie in unserer Galerie.

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