Welche Potenziale Branchenexperten mit New Work verbinden

Die nächsten Jahre werden von einer nie dagewesenen Transformation der Arbeitswelt geprägt sein. Damit die Revolution erfolgreich verläuft, braucht es jetzt kluge Köpfe, die Potenziale erkennen und die richtigen Wege einschlagen. Im Rahmen unserer Jubiläumsveranstaltung am 9. Juni haben wir fünf von ihnen zu Wort kommen lassen. Das Ergebnis: spannende Statements aus ganz unterschiedlichen Perspektiven! 

KOMSA will’s wissen: Drei Fragen an...

Björn Weidenmüller

COO Privatkundenvertrieb bei Telekom Deutschland

Woran arbeiten Sie als Netzbetreiber, um mobiles Arbeiten auf die nächste Stufe heben? 

Vor allem an zwei Dingen: Zum einen investieren wir massiv in 5G; zum anderen verfolgen wir die Mission, dass jeder in Deutschland ein perfektes Heimnetz hat.
Schon heute können über 90 % der Deutschen unser 5G Netz nutzen. Das bringt mobiles Arbeiten auf eine neue Stufe: Die Downloadgeschwindigkeit von 5G ist 100-mal schneller als bei LTE, die Anzahl an Geräten oder Menschen, die auf einem Quadratkilometer versorgt werden kann, ist 100-mal so hoch und die Latenz ist deutlich geringer. 



Björn Weidenmüller COO Privatkundenvertrieb bei Telekom Deutschland
Björn Weidenmüller COO Privatkundenvertrieb bei Telekom Deutschland

Das Heimnetz ergänzt diese Möglichkeiten dann für das Homeoffice: Immer mehr Deutsche haben inzwischen eine hohe Bandbreite auf ihrem Anschluss zuhause, aber damit kommt das gute Netz noch lange nicht auf der Couch oder dem Arbeitszimmer an. Über 50 % aller Störungen, die wir im Festnetz gemeldet bekommen, sind auf Probleme im Heimnetz zurückzuführen. Mit über 30 Tausend finden wir für jede einzelne dieser Herausforderungen Lösungen. Denn egal ob unterwegs oder zuhause, Mobile Working braucht ein starkes Netz als Basis.

Bei allen guten Seiten – wo liegen die Herausforderungen dezentraler Arbeitsmodelle?

Regelbesprechungen und Projektmeetings bekommt man mittlerweile super remote hin, deutlich komplexer ist das bei emotionaler Bindung, Teambuilding und Kreativsessions. Wir selbst versuchen deshalb, unsere Teams zu Verabredungen zu bewegen und Zufallsbegegnungen wieder zu ermöglichen. Während der Pandemie haben wir zum Beispiel von heute auf morgen 16.000 Callcenter-Agents nach Hause geschickt, die Rechner wurden einfach abgeschraubt und mitgenommen. Wir dachten – kann das funktionieren? Kann es, und zwar prima. Nach der Anfangseuphorie haben wir trotzdem irgendwann einen Unterschied gemerkt zwischen Menschen mit intrinsischer Motivation und solchen, die die Motivation von außen mehr brauchen oder zu Hause viel gestört werden. Da muss man aufs Team schauen und herauslesen, wem es in welcher Mischung gut tut. 

Welche Veränderung braucht es aus Ihrer Sicht, um die Chancen noch stärker zu nutzen, die mobiles Arbeiten bietet?

Zwei Aspekte sind hier wichtig: Zum einen braucht’s die technischen Voraussetzungen, also unterwegs eine perfekte Internetleitung und ein gut ausgeleuchtetes (Heim-)Netz. Zum anderen müssen wir uns gut einschwingen in der Balance zwischen Büro- und Remotearbeit. Wir glauben schon an die Energie, die entsteht, wenn Menschen auch physisch zusammen kommen. In der Mischung der Formate wird insgesamt im Markt momentan viel ausprobiert. Ich bin gespannt, welche Modelle sich in den kommenden Jahren durchsetzen werden.

Jörg Daschner

Vice President Hartwaren bei Otto

Welches Konzept des mobilen Arbeitens lebt Otto – und wo geht die Reise hin?

Wir hatten bereits vor der Pandemie die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Durch Corona haben wir dann einen großen Sprung in puncto Wahrnehmung und Akzeptanz beobachtet: 97% der gesamten Belegschaft hat binnen weniger Tage von zu Hause gearbeitet. Seit Anfang Juni gibt es deutlich weniger Beschränkungen auf unserem Campus und in den Büros, das nutzen viele Mitarbeitende und arbeiten nun wieder regelmäßig vor Ort – das ist aber keine Pflicht. Wir überlassen es momentan den Teams, sich selbst zu organisieren, denn wir sind der Meinung, dass es unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse gibt, die von den jeweiligen Tätigkeiten abhängen. Alleinarbeit kann super von zu Hause erledigt werden, bei Einkaufs- oder Marketingteams, die kreativ zusammenarbeiten, sieht das anders aus.



Jörg Daschner, Vice President Hartwaren bei Otto
Jörg Daschner, Vice President Hartwaren bei Otto
Wo genau liegen die Wachstumspotenziale für den Handel?

Ein naheliegender Aspekt sind Infrastruktur und Signal. Aber auch sämtliches IT-Zubehör wird gerade stark nachgefragt. Auch multifunktionale Möbel, die ergonomisches und effizientes Arbeiten ermöglichen, sind ein Thema, dem wir uns sehr breit stellen.  

Welche Veränderung braucht es aus Ihrer Sicht, um die Chancen noch stärker zu nutzen, die mobiles Arbeiten bietet?

Ich denke, es braucht vor allem die Haltung und die Akzeptanz, dass sich unsere Arbeitswelt massiv verändert – und zwar in der ganzen Breite unserer Gesellschaft. Das ist nichts, was in der Zukunft liegt, sondern etwas, das heute schon real stattfindet. Der Trend ist nicht mehr umzukehren – diese Entwicklung sollten wir mitgestalten und für uns nutzen.   

Olaf May

Vice President Samsung Deutschland

Wonach verlangt der Markt beim mobilen Arbeiten und wie können Sie als Hersteller dieses Bedürfnis lösen?

Zunächst einmal haben wir die Hardware, die es fürs mobile Arbeiten braucht. Das reicht aber längst nicht mehr aus. Geschäftskunden wollen komplette Lösungen. Deshalb arbeiten wir mit Partnern wie der Telekom oder KOMSA, die in der Lage sind, aus unserer Hardware eine Lösung zu bauen, die nahtlos funktioniert. Tatsache ist, die Produkte werden sich in den nächsten Jahren weiter vereinfachen, die Security-Anforderungen aber werden immer größer. Das ist ein riesiges Thema und wird den Markt in Zukunft treiben. Wir haben deshalb Plattformen aufgebaut, die sicherstellen, dass es safe ist, mobil zu arbeiten.



Olaf May, Vice President Samsung Deutschland
Olaf May, Vice President Samsung Deutschland
Setzt das Thema Cybersecurity dem mobilen Arbeiten eine Grenze?

Nicht aus unserer Sicht. Denn wir sichern das ab. Zum einen stellt unsere Security-Plattform Knox sicher, dass Fernzugriffe auf mobile Geräte verhindert und nachverfolgt werden können. Das ist mit Blick in die Zukunft nicht nur für den Privatkonsumenten, sondern auch für Geschäftskunden ein wichtiger Aspekt. 

Zum anderen haben wir zusammen mit unserem Partner Google die Möglichkeit geschaffen, Security Patches über einen verlängerten Zeitraum von vier Jahren zu liefern. So müssen Kunden nicht unbedingt nach zwei Jahren ein neues Gerät mit neuer Software haben, sondern sind flexibel und können das vorhandene weiter nutzen.  

Welche Veränderung braucht es aus Ihrer Sicht, um die Chancen noch stärker zu nutzen, die mobiles Arbeiten bietet?

Das mobile Arbeiten besitzt das Potenzial, unsere Arbeitswelt nachhaltig zu verändern. Wer mit starken Partnern mobile Innovationen vorausdenkt, setzt heute die entscheidenden Wachstumsimpulse für morgen und kann im Wettbewerb um die besten Arbeitsplätze einen Schritt voraus sein. Damit das gelingt, sollten Arbeitgeber komplett flexibel sein und keine Vorschriften zu Präsenzzeiten im Büro o.ä. machen. Das wird sich von ganz allein ergeben, wenn die Unternehmen offen dafür sind.  

Marcus Hänsel

CEO von Atos Unify

Welche neuen Nutzungsszenarien wird 5G für das hybride Arbeiten jenseits des Schreibtischs ermöglichen?

Wir betrachten die Entwicklungen besonders mit Blick auf Frontline Worker. Also diejenigen, die im Produktionsumfeld arbeiten oder direkten Kundenkontakt haben. Das ist für uns ein sehr wichtiges Thema, denn die nächste Revolution in der Kommunikation muss für diese Menschen stattfinden – da gibt es noch Nachholbedarf. 5G ist ein Thema, auf das wir uns deshalb besonders freuen, weil es uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet – genau dort, wo es eine hohe Bandbreite und hohe Latenz braucht. Wo ich eben nicht überall zur gleichen Zeit Spezialisten vor Ort haben kann.



Marcus Hänsel, CEO von Atos Unify
Marcus Hänsel, CEO von Atos Unify

Ein Beispiel dafür sind Ärzte in ländlichen Gegenden. 5G erlaubt, remote eine Verbindung zwischen Generalisten vor Ort und Spezialisten in der Zentrale herzustellen. Dieser Prozess ist datenintensiv, bietet aber einen sehr hohen Mehrwert, insbesondere in Kombination mit modernster Diagnose-Software und KI-unterstützter Analyse-Software. Solche Lösungen sind keine Zukunftsmusik – das sind tatsächlich Services, an denen wir arbeiten.

Wie können uns Technologien wie KI bei der Überwindung von Herausforderungen in Sachen Mobile Working denn helfen?

Als ich zu Atos Unify gekommen bin, habe ich mein Team in den ersten sieben Monaten nicht persönlich gesehen. Aber keine Firma der Welt hat sieben Monate Zeit, um die Organisation auszurichten und eine neue Strategie auf die Beine zu stellen. Uns blieb also gar nichts anderes übrig, als anzufangen anders zusammenzuarbeiten. Hier kann uns die Technologie wirklich helfen, sowohl asynchrones als auch vernetztes Arbeiten zu ermöglichen.  

Darüber hinaus muss Technologie in Zukunft auch helfen, eine neue Art von Transparenz zu den Ergebnissen unserer Arbeit herzustellen. Es muss darum gehen, welcher Impact entsteht, was erreicht wird. Und nicht zuletzt kann und muss Technologie dann auch in der Lage sein, Wertschätzung und Anerkennung, die sonst direkt transportiert wird, anders rüberzubringen. 

Welche Veränderung braucht es aus Ihrer Sicht, um die Chancen noch stärker zu nutzen, die mobiles Arbeiten bietet?

Mobiles Arbeiten sollte jeden Mitarbeitenden einschließen - nicht nur diejenigen mit Schreibtisch sondern eben auch die Frontline Worker. Da ist noch eine Menge zu tun, um auch diese Mitarbeitenden anzubinden und ein integriertes Arbeiten fürs komplette Unternehmen zu ermöglichen. Damit das wirklich gut gelingt, kann ich nur jedem Unternehmen raten, jetzt eine Strategie für mobiles und hybrides Arbeiten zu entwickeln. Das fehlt oft und dann wird einfach mit dem Equipment gearbeitet, das halt schon da ist. Das ist zu wenig, um die Potenziale wirklich zu heben, die dieses Thema bietet. 

Ronny Tischer

Executive Vice President bei KOMSA

Welche Herausforderungen erleben Sie bei Unternehmen in Bezug auf mobiles Arbeiten und wie können diese gelöst werden?

Die Anzahl an Smartphones, Tablets und Notebooks, die in Unternehmen im Einsatz sind, ist in den letzten zwei Jahren drastisch gestiegen. Diese Entwicklung bringt drei Konsequenzen mit sich.

Punkt 1: Die Anschaffungskosten steigen. Unternehmen schauen zunehmend auf ihr Working Capital, da sind die steigenden Investitionskosten natürlich kontraproduktiv.

Punkt 2: Der Aufwand steigt, den es braucht, um die Geräte vernünftig zu verwalten. Gleichzeitig nehme ich wahr, dass viele unserer Kunden schlichtweg nicht die IT-Ressourcen haben, um die Mobilgeräte zu managen.



Ronny Tischer, Executive Vice President bei KOMSA
Ronny Tischer, Executive Vice President bei KOMSA

Und Punkt 3: Die Umweltbelastung steigt. Wir haben mit unserem Mietangebot, Device as a Service, ein Konzept geschaffen, das den Firmen helfen wird, zukünftig mit diesen Herausforderungen zurechtzukommen und den kontinuierlich steigenden Anschaffungskosten, dem enormen Verwaltungsaufwand und den Umweltbelastungen entgegenwirken.

Warum ist KOMSA der ideale Partner für einen nachhaltigen Umgang mit Mobilgeräten?

Nicht jedes Unternehmen hat die Ressourcen, ein Nachhaltigkeitskonzept zu entwickeln, das auch veränderte Regularien berücksichtigt. KOMSA wiederum widmet sich seit Jahrzehnten diesem Thema. Für uns sind das die fünf R: Repair, Refurbish, Reuse, Remarket und Recycle. Da all diese Dinge bei uns im Haus aus einer Hand möglich sind, bieten wir Firmen ein sehr spannendes Konzept. Im Mietmodell werden die Geräte nach der Erstnutzung in einen weiteren Lebenszyklus geführt. Device as a Service bietet also alles, was es braucht, um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit möglichst nah zueinander zu bringen. 

Welche Veränderung braucht es aus Ihrer Sicht, um die Chancen noch stärker zu nutzen, die mobiles Arbeiten bietet?

Die meisten Unternehmen kaufen heute noch ihre mobilen Firmengeräte und sehen sich dann den benannten Problemen gegenüberstehen. Mit Mietmodellen sind diese auf einen Schlag gelöst, denn dann nehmen wir den Firmen diese Last ab. An Device as a Service geht daher kein Weg vorbei, davon bin ich überzeugt. 


30 Jahre KOMSA: Das Event in Bildern


Dieses und viele weitere Highlights unserer Jubiläumsveranstaltung haben wir natürlich mit der Kamera begleitet. Die schönsten Aufnahmen des Events finden Sie in unserer Galerie.

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