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Hallo liebe Leser,

hier meldet sich mal wieder Philipp zu Wort. Mittlerweile bin ich kein Azubi mehr, dafür aber ein fester Bestandteil der hauseigenen Softwareentwicklung.

Im Rahmen meiner Ausbildung durfte ich an einem der größten Projekte der Firmengeschichte mitwirken. Hierbei ging es um die komplette Umstrukturierung unserer Logistik. Ihr fragt Euch jetzt bestimmt, was KOMSA für einen Zauberwürfel hat. Viele denken da sicher direkt an den beliebten Rubik’s Cube, bei dem es darum geht, den Würfel solange zu drehen, bis auf allen Seiten dieselbe Farbe zu sehen ist. Ganz so falsch ist diese Annahme auch nicht, aber dazu später mehr.

Logistik mal Anders

Im Zuge des Neubaus entstand neben einem Hochregallager mit ca. 14.500 Palettenstellplätzen auch ein neues Logistikzentrum. Dieses muss in der Lage sein, die zunehmende Anzahl an Bestellungen und Paketen zu bewältigen und die Ware schnellstmöglich zum Kunden zu schicken. Um das zu ermöglichen, wurde ein automatisches Kleinteilelager (AKL) in Betrieb genommen. Dieses Lager ist ein abgeschlossenes System (wie ein großer Würfel), in dem sich ca. 25.000 Plastikbehälter mit unterschiedlichsten Artikeln befinden. Diese Behälter sind ohne Abstände neben- und in 16 Etagen übereinander angeordnet. Der aufmerksame Leser fragt sich an dieser Stelle vielleicht, wie unsere Logistikmitarbeiter jetzt an die Artikel in den Behältern kommen. Da es sich um ein automatisches Lager handelt, werden sämtliche Bewegungen innerhalb des Würfels von 35 Robotern ausgeführt. Diese bewegen sich auf Schienen über den Behältern.

Darin liegt der Zauber des Würfels

Der große Vorteil dieses Systems ist es, dass viel mehr Artikel auf einer geringeren Fläche gelagert werden können. Mitarbeiter, die Artikel für einzelne Bestellungen zusammentragen, müssen nun keine kilometerlangen Wege in der Logistik zurücklegen. Die Roboter liefern die Artikel stattdessen direkt zu ihrem Arbeitsplatz. Genau an dieser Stelle schließt sich der Kreis zum Zauberwürfel. Das Lager ist von außen nur eine große Kiste, die wie von Zauberhand die richtigen Artikel zum richtigen Arbeitsplatz bringen.

Der Zauberwürfel lebt

Meine Aufgabe innerhalb des Projektes war es, unsere IT-Systeme so anzupassen, dass sie mit dem AKL kommunizieren können. Möchte ein Mitarbeiter Artikel A aus Behälter 0815 haben, sagen wir dem automatischen Lager nur, dass wir den Behälter 0815 brauchen und die Roboter kümmern sich eigenständig um die Organisation innerhalb des Würfels. Neben der IT gab es auch ganz andere Anforderungen an das Projekt. Natürlich durfte auch während des Umbaus der Logistik kein Paket zu spät beim Kunden ankommen. Da der Verbindungsbau zum ebenfalls neu gebauten Haus der Dienstleistungen schon fertiggestellt war, konnte der Platz provisorisch für die Logistik genutzt werden, ohne dass es zu Verzögerungen kam. Weil das Kleinteilelager komplett in sich geschlossen ist, gilt es baurechtlich als eigenständiges Gebäude. Dies brachte natürlich ganz andere Anforderungen an den Neubau mit sich. Eine wichtige Thematik in diesem Zusammenhang ist beispielsweise der Brandschutz. Damit es erst gar nicht zu einem Brand kommen kann, wird über eine Oxyreduktanlage der Sauerstoff innerhalb des Systems soweit reduziert, dass sich selbst ein defekter Handy-Akku nicht entzünden kann. Auch mit wenig Sauerstoff sind die Roboter voll funktionsfähig und bringen am Tag mehr als 10.000 Behälter zu den Mitarbeitern.

Das war’s Wert

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es für mich eine große Ehre war als damaliger Azubi bei KOMSA an einem so großen und vor allem wichtigen Projekt beteiligt gewesen zu sein! Mittlerweile haben sich auch die Mitarbeiter in der Logistik an den großen Würfel gewöhnt und sind dankbar für die kürzeren Laufwege. ?

Ich hoffe, Ihr hattet wie immer viel Spaß beim Lesen und ich konnte Euch einen kurzen Einblick in das Projekt und in die Umgestaltung unserer Logistik geben.

Vielleicht liest man sich ja mal wieder,

Euer Philipp


Über den Autor des Beitrags

Ehemaliger Azubi


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